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Die von 1996 bis jetzt

07.11.2021

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Liebe Hennickendorferinnen und Hennickendorfer,

Liebe Freunde des Volkschores,

 

zuerst eine Anmerkung bzw. Richtigstellung zu meinem letzten Artikel hier in der Wachtel. Dort hatte ich geschrieben, dass Günter Wall außer den Hennickendorfer Volkschor auch den gemischten Chor der TGA Hennickendorf leitete. Es hätte richtig heißen müssen, dass er den Chor der Ziegelwerker betreute. Ich bitte mein Versehen zu entschuldigen.

Der letzte Artikel endete dann mit dem 50-jährigen Jubiläum unseres Vereines. Es war auch das Jahr in dem Michal Döppner das Amt des Vorstandsvorsitzenden übernahm und welches er bis heute ausführt. Damit übt er sein Amt so lange aus wie keiner seiner Vorgänger vor ihm.

Das Jahr 2000 war dann für den Chor ein schicksalsträchtiges Jahr. Plötzlich und unvorbereitet traf allen Chormitglieder die Nachricht über den Tod ihres langjährigen und hochengagierten Chorleiters Günter Wall.  Das Vereinsleben und der Gesang gingen weiter denn Olaf Wall übernahm die Leitung des Chores. Unter seiner Leitung wurde das Repertoire des Chores um viele internationale Lieder erweitert. Eines unter seinem Engagement und Dirigat einstudierte Lied gehört nun zu einem unserer Lieblingsstücke „Wenn wir die Träume teilen“. Auf dem auf unserer Website eingestellten Video über „130 Jahre Singetradition in Hennickendorf“ hören sie im Hintergrund eine Aufnahme aus dem Jahr 2006 unter seinem Dirigat. Begleitet wurden wir am Klavier durch den damaligen Chorleiter Steffen Schreiner.  

Die Folgejahre wurden immer mehr von den Einflüssen der freien Marktwirtschaft geprägt.

Nach 4 Jahren Chorleitertätigkeit musste Olaf wall seinen Dirigentenstab abgeben, da er auf Grund seines beruflichen Arbeitspensums das Amt als Chorleiter nicht mehr ausüben konnte. Aber der Kontakt und das Interesse am Verein ist geblieben. Und Olaf, wie er liebevoll von allen Chormitgliedern genannt wird, lässt es sich nicht nehmen auch weiterhin als passives Mitglied zu allen wichtigen Anlässen und Auftritten dabei zu sein. Mit Olaf Wall, ging dann auch die Ära der Hennickendorfer Chorleiter (Dirigenten) zu Ende.

Nach Olaf übernahm im Jahr 2004 Steffen Schreiner die Chorleitung.  Auch unter seinem Dirigat brachten wir unsere Stimmen zu weiteren Höchstleistungen. Ganz besonders zu erwähnen wäre da das Wertungssingen des Brandenburgischen Chorverbandes in Frankfurt im Jahr 2006 an dem unsere Frauenstimmen mit Erfolg teilgenommen haben.

Frauenchor in Frankfurt 2006

Im Jahr 2007 beendeten wir dann im beiderseitigen Einverständnis unser Vertragsverhältnis und Peter Seiferth übernahm die künstlerische Leitung. Neun Jahre leitete er unseren Chor und wurde zu seinem Abschied als Ehrenchorleiter für sein Engagement ausgezeichnet. Auch heute noch ist er ein immer gern gesehener Gast bei unseren Konzerten.

Während seiner Amtszeit gab es viele Höhepunkte, so auch eine weltweite Uraufführung eines Musikstückes von Richard Wagner, dass wir dann zum Wachtelbergfest im Jahre 2011 aufgeführt haben. Hier der Auszug aus der Mitteilung der Richard Wagner Stiftung vom Juli 2011. 

Und noch ein ganz besonderes Ereignis in unserer Vereinsgeschichte fiel unter die Amtszeit von Peter Seiferth, auf dass ich nun etwas ausführlicher eingehen möchte.

Zu den Traditionen der Vereine gehört es, sich durch ein, einmaliges, einzigartiges, Symbol zu präsentieren. Und das wird allgemein durch eine Fahne ausgedrückt, die immer zu besonderen Ereignissen gezeigt wird. Auch unsere Vorgänger besaßen ein solches Vereinssymbol, dass am 24.05.1908 festlich in Hennickendorf eingeweiht wurde. Frau Wolter berichtete in ihrer Wachtelausgabe 05/2011 bereits davon und druckte dazu den aus diesem Anlass verfassten Artikel aus den „Strausberger Nachrichten“ ab. Eindrucksvoll wird in diesem Artikel dieses große Fest und die begleitenden Ereignisse beschrieben. Dafür an dieser Stelle noch einmal vielen Dank an Frau Wolter und an unsere Freunde vom Heimatverein, die uns immer bei unseren Anliegen unterstützen.

Auch Fotografien aus den 1930’er Jahren zeigen diese Fahne. Leider ist dieses ehrwürdige Utensil der Vereinsgeschichte Hennickendorfs nicht erhalten geblieben. Es verschwand wohl während der Kriegswirren um die Jahre 1939-1945 wie so vieles aus unserer Geschichte.

Nun besannen sich wieder einige Chormitglieder, allen voran Otto Siebert (Sänger im Volkschor seit der Gründungszeit) auf diese alte Tradition und so wurde der Vorstand zur Jahreshauptversammlung im Februar 2009 beauftragt, die Anschaffung einer Vereinsfahne zu erwägen.  Frisch wurde zu Werke gegangen. Es wurden Angebote eingeholt und es wurde ein Konzept erarbeitet, wie die Fahne auszusehen und wie sie beschaffen sein sollte. Bald war klar, dass so ein Vereinsgegenstand auch sehr viel Geld kostet und so musste ein Finanzierungskonzept erarbeitet werden. Der Fahnenhersteller, die Fa. „Fahnen Kössinger“ aus Regensburg, hatte auch dafür eine Idee. Eine aufwendige Spendenaktion wurde ins Leben berufen an der sich viele Hennickendorfer Firmen und auch Privatpersonen beteiligten. Hier eine Abbildung der an dieser Aktion beteiligten Firmen und Privatpersonen, dessen Teilnahme durch einen Spendernagel geehrt ist. Aus der Mitteilung der deutschen Richard Wagner Gesellschaft Nr.64 Juli 2011 05.09.2011 14;25;31          

Und noch ein ganz besonderes Ereignis in unserer Vereinsgeschichte fiel unter die Amtszeit von Peter Seiferth, auf dass ich nun etwas ausführlicher eingehen möchte.

Zu den Traditionen der Vereine gehört es, sich durch ein, einmaliges, einzigartiges, Symbol zu präsentieren. Und das wird allgemein durch eine Fahne ausgedrückt, die immer zu besonderen Ereignissen gezeigt wird. Auch unsere Vorgänger besaßen ein solches Vereinssymbol, dass am 24.05.1908 festlich in Hennickendorf eingeweiht wurde. Frau Wolter berichtete in ihrer Wachtelausgabe 05/2011 bereits davon und druckte dazu den aus diesem Anlass verfassten Artikel aus den „Strausberger Nachrichten“ ab. Eindrucksvoll wird in diesem Artikel dieses große Fest und die begleitenden Ereignisse beschrieben. Dafür an dieser Stelle noch einmal vielen Dank an Frau Wolter und an unsere Freunde vom Heimatverein, die uns immer bei unseren Anliegen unterstützen.

Auch Fotografien aus den 1930’er Jahren zeigen diese Fahne. Leider ist dieses ehrwürdige Utensil der Vereinsgeschichte Hennickendorfs nicht erhalten geblieben. Es verschwand wohl während der Kriegswirren um die Jahre 1939-1945 wie so vieles aus unserer Geschichte.

Nun besannen sich wieder einige Chormitglieder, allen voran Otto Siebert (Sänger im Volkschor seit der Gründungszeit) auf diese alte Tradition und so wurde der Vorstand zur Jahreshauptversammlung im Februar 2009 beauftragt, die Anschaffung einer Vereinsfahne zu erwägen.  Frisch wurde zu Werke gegangen. Es wurden Angebote eingeholt und es wurde ein Konzept erarbeitet, wie die Fahne auszusehen und wie sie beschaffen sein sollte. Bald war klar, dass so ein Vereinsgegenstand auch sehr viel Geld kostet und so musste ein Finanzierungskonzept erarbeitet werden. Der Fahnenhersteller, die Fa. „Fahnen Kössinger“ aus Regensburg, hatte auch dafür eine Idee. Eine aufwendige Spendenaktion wurde ins Leben berufen an der sich viele Hennickendorfer Firmen und auch Privatpersonen beteiligten. Hier eine Abbildung der an dieser Aktion beteiligten Firmen und Privatpersonen, dessen Teilnahme durch einen Spendernagel geehrt ist. Tafel der Spendernägel

Diese Spendertafel wird durch unsere Freunde vom Heimatverein im Heimatmuseum in Hennickendorf aufbewahrt.

Dann war es so weit. Am 22.Oktober 2011 gegen 19:30 Uhr während einer feierlichen Veranstaltung wurde die neue Fahne durch den damaligen Ortsvorsteher Wolfgang Paschke eingeweiht und enthüllt.Die Enthüllung der VereinsfahneDie drei Fahnenträger

Hier die drei Chormitglieder, die maßgeblich an der Entstehung   beteiligt waren: H.-G. Rohrberg, J.Seidel, G.Wolf

Ein großes Fest, dass allen damals Anwesenden wohl noch lange in angenehmer Erinnerung bleiben wirdChor2011 Fahnenweihe6Die Vereinsfahne

Nach der Sommerpause im Jahr 2016 wechselten wir dann wieder unseren Chorleiter. Peter Seiferth wurde durch Andrew York abgelöst.  Andrew, ein junger Amerikaner, übernahm den Dirigentenstab und wir lernten unter seiner Führung auch einmal etwas Ungewohntes zu probieren. Beide Parteien der Chor wie auch Andrew haben die Zeit genossen in der sie beide voneinander lernen konnten. Der Abschied von Andrew erfolgte dann unter beiderseitigem Einvernehmen im Juni 2019 auf Grund eines Wohnungswechsels und Dr. Christian-Ulrich Baugatz übernahm für eine kurze Zeit die Leitung. Wir danken ihm recht herzlich für die Zeit unter seiner Führung.

Im September vorigen Jahres übernahm dann Herr Matthias Deblitz das Amt des künstlerischen Leiters in unserem Verein. Leider konnten wir nur einige Male, und das auch noch unter erschwerten Bedingungen miteinander Proben. Wir hoffen jedoch, dass Herr Deblitz uns für eine Lange Zeit erhalten bleibt, denn den ersten Eindruck, den wir von ihm bekommen haben, hat uns alle positiv überrascht. Wünschen wir uns, dass wird bald wieder unter Normalbedingungen proben dürfen und auch Sie liebe Hennickendorferinnen und Hennickendorfer wieder zu unserem Weihnachtskonzert in diesem Jahr begrüßen können.

 

In all den Jahren und in vielen Festreden und Einschätzungen der Chorarbeit ob durch die amtierenden Vorsitzenden oder den Chorleitern konnte ich immer wieder die Sorge um den Nachwuchs herauslesen. Aber nie war diese so groß wie jetzt.

Die Singetradition und das Vereinsleben in Hennickendorf haben eine Monarchie, zwei Diktaturen und zwei Weltkriege überstanden. Selbst eine globale Pandemie mit all ihren nie gekannten Einschränkungen werden das Überleben des Volkschores nicht verhindern. Es wird viel mehr die weitere Zeit sein, die über das Für und Wider des Vereines entscheidet.

Es ist nun an euch liebe Hennickendorferinnen und Hennickendorfer, durch ihr Mitwirken im Verein, daran mitzuarbeiten, dass die Geschichte des Chores weitergeschrieben werden kann, oder ob das Buch des Volkschores in absehbarer Zeit für immer geschlossen wird. Denn ohne neue Mitglieder werden wir bald nicht mehr in der Lage sein, die Aufgaben, die ein gemeinnütziger Verein zu erfüllen hat zu bewältigen. Wir brauchen dringend eure Hilfe durch eure Mitgliedschaft.

Daher meine/unsere Bitte: Schreiben Sie weiter mit an der Geschichte des ältesten Vereines ihres Ortes und werden Mitglied im Volkschor Hennickendorf. Und sollten Sie wirklich nicht singen können, was aber sehr unwahrscheinlich ist, denn bevor die Menschheit sprechen lernte hat sie sich durch Gesang verständigt, wie Anthropologen wohl herausgefunden haben, haben Sie immer noch die Möglichkeit als passives Mitglied dabei zu sein.

 

In diesem Sinne:

Wir freuen uns auf Sie.

 

Ich kann aber meinen Bericht über die Vereinsgeschichte des Volkschores Hennickendorf nicht beenden, ohne mich bei denen zu bedanken, die mich auf die eine oder andere Weise bei der Niederschrift und Recherche unterstützt haben.  Vor allem ist da meine Sangesfreundin Christel Bratsch zu nennen, ohne deren Vorarbeit in Form von Sortierung, Aufbereitung und Aufbewahrung von Dokumenten und Artikeln und deren zur Verfügung Stellung für meine Arbeit, ich, diese Artikel nicht hätte schreiben können. Vielen Dank liebe Christel für deine, bereits schon, über so viele Jahre ausdauernde korrekte Arbeit in unserem Verein. In diesem Zusammenhang auch ein herzliches Dankeschön an Frau Baumann für die Bereitschaft es zu ermöglichen im Museum in den dort archivierten Unterlagen zu recherchieren.

Weiter ist zu nennen Frau Wolter, die mich bei Ihren Anrufen immer wieder mit lustigen Geschichten rund um den Chor und deren Mitglieder erheitert hat (die ich aber nicht alle aufgeschrieben habe) und für ihre Arbeit bei der Veröffentlichung in der Wachtel. Meinem Sangesfreund Edgar Gutjahr (auch Mitglied im Vorstand) für seine Auskünfte über die Jahre nach 1989 und für seine Arbeit beim Korrektur lesen dieser Artikel ein herzliches Dankeschön.

Nicht zu vergessen unseren derzeit amtierenden Vorsitzenden Michael Döppner, der auch immer ein offenes Ohr für meine Fragen hatte und Dankeschön auch an alle Sangesfreunde und Sangesfreundinnen, die mich immer wieder ermuntert haben die Geschichte des Chores doch auch bis zu Ende zu erzählen.

 

Heinz-Georg Rohrberg

 

Bild zur Meldung: Die von 1996 bis jetzt